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2011 - 2

BI Konzerthaus wünscht Signal für kleine Lösung

PASSAUER NEUE PRESSE, 01.06.2011, Theresia Wildfeuer

Die Bürgerinitiative Konzerthaus hat in den letzten zwei Jahren ihre Mitgliederzahl wieder deutlich gesteigert. Sie zeigte sich daher mit ihrer neuen Vorstandschaft höchst zufrieden und bestätigte Stadtrat Matthias Koopmann einstimmig als Vorsitzenden. Stellvertreter ist Christian Flisek.

PNP01-06-2011

Sie führen die Bürgerinitiative Konzerthaus: Alexander Hartmann (von links), Vorsitzender Matthias Koopmann, Christian Flisek und Heide Bettge.(Foto: Wildfeuer)

Die Jahreshauptversammlung, die im Hacklberger Bräustüberl tagte, bestimmte Alexander Hartmann wieder zum Schriftführer. Ebenfalls einstimming wählte sie Heide Bettge als Schatzmeisterin. der bisherige Kassenchef Dr. henning Schwarz stand aufgrund eines Umzugs nicht mehr zur Verfügung.

Anliegen der Initiative sei, nach nach dem Scheitern des Bürgerbegehrens vor zwei Jahren den Verein wieder aufzubauen und das Thema Konzerthaus behutsam weiter zu verfolgen, betonte Koopmann. Er habe nur mehr 159 Mitglieder gezählt. Inzwischen habe sich die Zahl mit 300 Treuen nahezu verdoppelt. "Das ist die höchste Mitgliederzahl, die der Verein jemals hatte", sagte Koopmann.

Zu den Höhepunkten heuer zählte Koopmann das zehnjährige Jubiläum der Stiftung "Europäisches Haus - KOnzerthaus Passau", das die BI im Rahmen eines Konzerts der Europäischen Wochen am 29. Juni feiert und das dem vertsorbenen Konzerthaus-Initiator, stiftungs- und BI-Vorsitzenden Volker Mangold gewidmet ist. Hier werde die BI mit einem Stand präsent sein.

Um Kontinuität im Verein zu erzielen, habe die BI ein Neujahrstreffen initiert, berichtete Koopmann. Geplant seien auch regelmäßige Stammtische. Ernüchterung in Sachen Konzerthaus-Finanzierung habe der Vortrag von Dr. Paul gessl über das Auditorium in Grafenegg (Niederösterreich) gebracht, das als "Private-Partnership-Modell" gilt. Es sei jedoch "baulich interessant", wenn man ohne großen Aufwand einen Saal schaffen wolle.

Gespräche mit der Stadt hätten gezeigt, dass diese einem Konzerthaus nicht im weg steht, unterstrich Koopmann. OB Jürgen Dupper zähle das Projekt jedoch nicht zu seinen Prioritäten. Neben der "Konzerthauswiese" in der Neuen Mitte bleibe auch Hacklberg ein möglicher Standort. Doch viele weitere Gespräche und Durchhaltevermögen seien nötig. Die BI wolle das Thema Konzerthaus in den nächsten zwei Jahren wieder offensiver in die Öffentlichkeit bringen: "Das Konzerthaus soll für alle sein, nicht nur für eine kleine Kulturelite".

Webmaster Konstantin Katsikis will die Internetseite benutzerfreundlich, hell und attraktiv gestalten. Für ein neues Logo soll ein Schülerwettbewerb ausgeschrieben werden. Dr. Pankraz von freyberg wandte sich dagegen. Ein neues Logo koste Geld, es gebe dringlichere Aufgaben. Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch sei bereit, das Konzerthaus auch bei privaten Investoren zu unterstützen. Es geöte, die Stadträte wieder für die Idee zu begeistern. "Ohne die Stadt geht es nicht". Dies habe der Vortrag von Dr. Gessl gezeigt. 2014 würden neue EU-Gelder im Rahmen der Dreil-Länder-Region frei. Diese gelte locker zu machen. Es gebe viele Menschen, auch Unternehmer, die das Konzerthaus unterstützen wollen. es sei jedoch wichtig, die Politik dafür zu gewinnen.

"Macht die Stadt mit, wenn das Defizit nicht mehr als 500 000 Euro beträgt, wäre das für mich ein großes Signal", sagte von freyberg. Dann könne man mit Hilfe von staatlichen, EU- und privaten Mitteln so richtig loslegen. Als Zwischenlösung sah er bequemere Stühle in der studienkirche. Er würdigte den Einsatz von Stadtrat Alois Feuerer und Koopmann. Dieser will mit den stadtratskollegen reden und eine schriftliche Stellungnahme der Stadt anfordern.

Jürgen Karl von der Stiftung "Europäisches Haus" hob die Unterstützung durch die BI und die gute Zusammenarbeit mit ihr hervor. Die Stiftung werde am 7. Juni nach dem Tod des bisherigen Vorsitzenden Volker Mangold einen neuen Vorstand wählen und am 23. September den Musikpreis 2011 verleihen. Karl lobte den langen Atem der BI. Das Konzerthaus sei weiterhin wichtig. Professor Dr. Jürgen Zehner regte an, einen anderen Namen dafür zu finden.

Alois Feuerer beglückwünschte Koopmann zu der "ungeheuren Mitgliedervermehrung". Um Vertrauen bei Politik und Bürgern zu gewinnen, sei es wichtig, das beim Bürgerentscheid abgelehnte Konzerthaus mit einem Kostenvolumen von rund 32 Millionen Euro zu verwerfen. Er plädierte für eine optimale kleine Konzerthauslösung ohne ein europäisches Haus, damit die stadt die späteren Betriebskosten besser bewältigen kann. Koopmann nannte eine Größe von 800 Plätzen für realistisch. stadträtin Zehner mahnte, bei der Akustik keine Abstriche zu machen.