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Preisträger 2014

BARBARA BLUMENSTINGL NIMMT VOLKER-MANGOLD-MUSIKPREIS ENTGEGEN

Stiftung „Europäisches Haus“ und BI „Konzerthaus“ ehren Regionalausschuss „Jugend musiziert“ – Prof. Schweitzer: Stadtratsvotum für Konzerthaus

in Passauer Neue Presse vom 22. Mai 2015 / Lokales Passau Stadt

Von Theresia Wildfeuer

Der Regionalausschuss „Jugend musiziert“ Passau und seine Vorsitzende Barbara Blumenstingl haben den „Volker-Mangold-Musikpreis 2015“ der Stiftung „Europäisches Haus – Konzerthaus Passau“ und der Bürgerinitiative „Konzerthaus“ erhalten. Im Rahmen einer Feier im Vortragssaal der Städtischen Musikschule überreichten Prof. Dr. Walter Schweitzer, Vorsitzender des Stiftungsrates, und Stadtrat Matthias Koopmann von der BI „Konzerthaus“ die Auszeichnung, die erste Preisträger des Landeswettbewerbs „Jugend musiziert 2015“ großartig umrahmten.

Zsuzsanna und Andreas Lugosi eröffneten die Feier fulminant mit dem ersten Satz aus dem „Konzert f-moll für Trompete und Orchester“ von Oskar Böhme. Prof. Schweitzer freute sich über viele Besucher, darunter Andreas Burger, Geschäftsführer des Landesausschusses Bayern von „Jugend musiziert“, Dr. Max Brunner vom Kulturamt, Stadträtin Hildegunde Brummer, Stiftungsvorstand Jürgen Karl und stellvertretenden Stiftungsratsvorsitzenden Pankraz Freiherr von Freyberg, Ex-EW-Intendant. Der Preis werde zum zwölften Mal vergeben. Alle auftretenden Musiker würden am Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“ teilnehmen, der bis 28. Mai in Hamburg stattfindet.

Der auf 2000 Euro dotierte Preis werde gemeinsam von Stiftung und BI an einem Ort überreicht, an dem viele Preisträger ihre musikalische Ausbildung erfahren haben, durch den Regionalausschuss „Jugend musiziert“. Der Wettbewerb werde seit 40 Jahren bayern- und bundesweit ausgetragen. Unter den ehemaligen Preisträgern gebe es viele große Namen, die in Opern- und Konzerthäusern auf der ganzen Welt zu finden sind und Karriere machten. Der jährliche Wettbewerb, den der Regionalausschuss organisiert, motiviere junge Musiker, veranstalte Preisträgerkonzerte und entsende die Besten zum Landesentscheid. 300 Jugendliche schafften es bereits bis zum Bundeswettbewerb. Einige von ihnen machten die Musik zum Beruf. Ihre Liste sei beeindruckend. Er wünschte, dass der Regionalausschuss auch in Zukunft eine „Plattform für die Begegnung musikbegeisterter Jugendlicher“ bildet, die sich einer „besonderen künstlerischen Herausforderung“ stellten.

Schweitzer nahm den Stadtrat in Sachen Konzerthaus oder Konzertsaal in die Verantwortung. Die Einrichtung sei für Kulturschaffende in Stadt und Landkreis eine unstrittige Notwendigkeit. Erst nach einem positiven Votum der Stadtvertreter gebe es eine Unterstützung auf Landes- und Bundes- und europäischer Ebene. Da sei die Standortfrage zunächst zweitrangig. Diese lasse sich lösen. Er wünschte einen fraktionsübergreifenden positiven Beschluss im Stadtrat. Ein Konzertsaal ermögliche eine multifunktionale Nutzung, zum Beispiel auch für die Uni. Passau sei als Kulturstadt zu Recht stolz auf ihr reiches, vielfältiges Kulturleben. Doch Kirchen für Konzerte von hoher Qualität, wie sie die EW als überregional beachtetes Festival darbieten, reichten nicht aus. Er bedauerte die unzureichende Akustik und Infrastruktur, vor allem bezüglich der sanitären Anlagen.

Passau habe schon immer herausragende Musiker und Personen, die sich um die Musik verdient machen, sagte Stadtrat Matthias Koopmann, zum Beispiel Yvonne Zehner, Toni Glas, Fritz Spengler oder Oliver Lakota. Die nächsten großen Namen ließen bereits mit ihren emotional berührenden musikalischen Darbietungen bei der Preisverleihung von sich hören. Der Regionalausschuss fördere junge Musiker und gebe ihnen die Möglichkeit, diese Wege zu gehen. Das zu Hörende bestätige, dass der Regionalausschuss der richtige Preisträger ist. Musik schaffe etwas Positives. „Gäbe es mehr Musiker, wäre die Welt positiver gestimmt“, fand Koopmann. Musik solle aber in einem Raum dargeboten werden, der Qualität ermögliche. Die BI „Konzerthaus“ sei bei ihrem Einsatz dafür immer wieder zurückgeworfen worden, nicht zuletzt 2013 durch das Hochwasser. Er hoffe, dass sich nun bald eine Lösung findet. Die BI werde auf ihrer Hauptversammlung am 9. Juni ein neues Kapitel für ein Konzerthaus und die Musikgeschichte der Stadt aufschlagen.

Barbara Blumenstingl dankte im Namen der Kollegen und jungen Musiker, denen der Preis zugutekomme. Hinter dem sperrigen Wort „Regionalausschuss“ verberge sich Saatgut, das nicht nur auf blühenden Wiesen der Musikschullandschaft gesät wird, sondern auch seltene Blumen und köstliche Früchte trägt. Der Preis sei eine „Extragabe an biologischem Dünger“. Die Saat falle auf guten Boden, was die großzügige Unterstützung von Stadt, Landkreisen und Bezirk, Sparkassen- und PNP-Stiftung und die hohe Motivation der Kollegen und fördernden Eltern zeigt. Das Preisgeld ermögliche, Eltern etwas zu entlasten bei Fahrtkosten, Kursen, Auftritten oder Teilnahme am Landesjugendorchester. Er sei aber auch Verpflichtung. Volker Mangold sei ein unermüdlicher Kämpfer für ein Konzerthaus gewesen, das knapp vor dem Ziel trotz einer Mehrheit im Stadtrat und 18 Millionen des Freistaats im Rücken an einem Bürgerbegehren scheiterte. Geblieben sei nur die Konzerthauswiese. Sie hoffe, dass durch das Säen der musikalischen Begeisterung in jungen Menschen ein Konzerthaus wachse. Kultur sei kein Luxus, sondern Basis für ein selbstbestimmtes Leben in Frieden.

Dr. Max Brunner riet, die Hoffnung nach einem Konzertsaal oder-haus nicht aufzugeben. Er erinnerte, wie schwierig es war, die Musikschule nach Hals zu bringen.

Mit virtuosen Beiträgen gestalteten Katja Maderer (Violine, Gesang) und Firmian Drost (Klavier), die Edvard Grieg-Sonate F-Dur interpretierten und Lieder von Clara Schumann und Leonard Bernstein darboten. Andreas Froschermaier faszinierte am Saxophon mit ungewöhnlichem, teils schrillem, teils witzigem Spiel von „Watch your step on the garage floor, please“. Johanna Ritzinger begeisterte mit professionell präsentierten Blockflötenklängen nach Francois Couperin. Einen glanzvollen, meisterhaften Ausklang bescherten Kilian und Korbinian Sicklinger an Violoncello und Klavier.